Gedächtnistechniken
Logo Das Lernen lernen
Das Lernen lernen

Lernen-Leitseite

Lernen und Motivation
Biologische Grundlagen
Mitschrift und Mitarbeit
Hausaufgaben
Umgang mit Vokabeln
Regeln lernen
Umgang mit Texten
Referieren
Prüfungen vorbereiten
Eselsbrücken

Externe Lern-Links

Hier werden, sozusagen mit "Blick ins Leben", ein paar Techniken vorgestellt, mit denen man ganz unabhängig von Hausaufgaben versuchen kann, sich Fakten einzuprägen. Alle diese Techniken haben eines gemeinsam: Sie versuchen sich das jeweils unterschiedliche Vermögen von rechter und linker Gehirnhälfte zunutze zu machen (s.u.) und den Lernstoff dadurch, daß er beide Teile des Gehirns anspricht und beschäftigt, dauerhafter zu sichern.
  1. Kettenmethode
  2. Geschichtentechnik
  3. Lokalisationsmethode
  4. Reimtechnik
  5. ABC-Technik
  6. Merkwortsystem
  7. "Taschen-Trick"
  8. Symmetrietechnik
  9. Erkosystem (=Zahlenmethode)

  1. Kettenmethode
  2. Bei dieser Methode werden die zu lernenden Begriffe wie die Glieder einer Kette so aneinander gehängt, daß die richtige Reihenfolge erhalten bleibt.
    Beispiel: "Reiseroute"
    Bahnhof - Hotel - Park- Kirche - Café - See:

    Ich steige am Bahnhof aus und gehe zum Hotel, das in einem wunderschönen, großen Park liegt. Wenn ich mitten im Park stehe, kann ich die Kirche sehen, und direkt neben der Kirche ist ein Cafe, dessen Terrasse auf den See hinausgeht.
    Wichtig ist, sich nicht nur die einzelnen Begriffe vorzustellen, sondern praktisch einen "Film" zu drehen; mit der Kamera ganz langsam von einem Begriff zum nächsten zu schwenken, so daß die Begriffe wirklich miteinander "verknüpft" werden.

  3. Geschichtentechnik
  4. Die Geschichtentechnik beruht auf der Kettenmethode. Die zu lernenden Begriffe werden in eine möglichst lustige und ausgefallene Geschichte gepackt, die dann auch "verfilmt" wird.
    Beispiel Biologie; Ahnenreihe des Menschen
    Ramapithecus - Australopithecus - Homo habilis - Homo erectus - Homo sapiens
    Ein Schüler sitzt auf dem Boden und ißt ein Brot mit Rama, während er davon träumt, auf einem Känguruh durch Australien zu reiten. Da er noch Hunger hat, steht er auf, um noch einmal diese homogene Masse auf sein Brot zu streichen. Er kann nicht genug davon haben. Er will haben, haben, haben. Da kommt sein Freund Erec ins Zimmer, den er den Aufrechten nennt, weil er immer ganz gerade und aufgerichtet geht, um ein bißchen größer zu erscheinen. Beide stopfen nun soviel hinein, daß der kleine Bruder, der einen Homburg auf dem Kopf hat, ruft: Sapperlot, Homo sapiens!

  5. Lokalisationsmethode
  6. Ein Lokaltermin ist ein Ortstermin, und so geht es hier darum, die wichtigen Begriffe an bestimmten Orten "aufzuhängen". Es bietet sich an, sich das eigene Wohnzimmer vorzustellen und die Begriffe in Gedanken an die Wände zu malen, in die Ecken zu stellen, auf den Fußboden zu legen, an die Decke oder an bestimmte Gegenstände zu hängen.
    Eine andere Möglichkeit, sich in Gedanken einen Weg zu vergegenwärtigen, den man oft geht (z.B. der Schulweg), und dieDinge, die man sich merken will, mit diesem Weg zu verbinden.

  7. Reimtechnik
  8. Reime wie 333: bei Issos Keilerei und Lieder sind für unser Gehirn leicht verdaulich. Deshalb sollte man so oft wie möglich versuchen, wichtige Fakten zu reimen oder Sachverhalte mit einer bekannten Melodie zu unterlegen, um sie schneller und besser behalten zu können.
    Beispiel Erdkunde; Nebenflüsse der Donau:

    Iller, Lech, Isar, Inn
    fließen nach der Donau hin;
    Altmühl, Naab und Regen
    fließen ihr entgegen.

  9. ABC-Technik
  10. Hierbei wird zunächst zu den einzelnen Buchstaben des Alphabets in Gedanken ein Bild gemalt.
            z.B.:  A = Affe   B = Ball   C = Cola...
    Wenn man diese Bilder jederzeit abrufen kann, so hat man die Grundlage geschaffen für weiteres optimales Behalten. Wichtige Begriffe verbindet man nun mit den ABC-Bildern, und eine richtige Reihenfolge ist gewährleistet.

  11. Merkwortsystem
  12. Eine ganz ähnliche Methode ist das Lernen mit Merkwörtern. In diesem Fall merkt man sich zunächst spontan auftretende Begriffe zu Zahlen. Wichtig dabei ist, daß das Bild der Vorstellung die Zahl symbolisiert und daß einem beim Nennen der Zahl das Bild sofort einfällt.

    z.B.    1 = Baum (1 Stamm)        6 = Würfel (6 Flächen)
            2 = Brille (2 Gläser)     7 = 7 Zwerge
            3 = Dreirad (3 Räder)     8 = Achterbahn
            4 = Fenster (4 Ecken)     9 = Kegel (alle Neune!)
            5 = Hand (5 Finger)      10 = Zehen (10 Zehen)
    
    Anschließend verbindet man diese Zahlenmerkwörter assoziativ mit den neu zu lernenden Fakten.
    Man kann sich mehrere Reihen (vielleicht in unterschiedlichen Farben) solcher Zahlmerkwörter aufstellen. Wichtig ist, daß der Bezug zur Zahl so deutlich ist, daß man später nicht nachdenken muß, sondern das jeweilige Bild spontan vor Augen hat.

  13. "Taschen-Trick"
  14. Wenn man bei einer Diskussion oder bei einem Referat keinen Stichwortzettel benutzen möchte, sollte man den "Taschen-Trick" probieren. Dafür legt man sich zu Hause ein paar kleine Gegenstände zurecht.
    z.B.: Pfennigstück, Radiergummi, Büroklammer, Murmel, Streichholz, Anspitzer, Wattebällchen...
    Nun nimmt man das Pfennigstück in seine Hand, fühlt es und stellt sich das Stichwort in Verbindung mit dem Pfennig vor. Dann nimmt man den Radiergummi und denkt an sein zweites Stichwort... usw. Wenn man alle Begriffe mit den Gegenständen verbunden hat, steckt man die kleinen Gegenstände z.B. in die Hosentasche. In der Diskussion oder beim Referat greift man in dieTasche und fühlt die einzelnen Teile. Automatisch kommt die Erinnerung an den gesuchten Begriff, und man kann ohne Unterbrechung weitersprechen.

  15. Symmetrietechnik
  16. Bei dieser Technik geht es darum, schwierige Wörter mit bekannten leichten Wörtern, die in gewissem Sinne gleich geschrieben werden, zu verbinden.
    Beispiel:
    I laid the maid onto the green floor
    then I lay myself onto the hay
    and I denied that this all is lied

  17. Erkosystem (=Zahlenmethode)
  18. Wer Schwierigkeiten beim Zahlenmerken hat und wer seine rechte Gehirnhälfte so richtig in Schwung bringen möchte, erarbeitet sich die Zahlenmethode = Erkosystem. Diese Methode erinnert zunächst an Geheimschriften mit einem speziellen Code. Zahlen bekommen willkürlich die Bedeutung von Mitlauten.
     z.B.: 1 = T, D         6 = X, CH, SCH
           2 = N            7 = G, K
           3 = M            8 = F, V, PF
           4 = R            9 = P, B
           5 = L            O = S, Z
    
    Wie sicher jeder festgestellt hat, fehlen alle Vokale. Das hat seinen Sinn, denn nun kann man mit Hilfe der jeweiligen Konsonanten und beliebig einsetzbarer Vokale Wörter bilden, die man in seiner Phantasie in Bilder umwandelt. Die Buchstaben WHY + J kann man als "Joker" verwenden.
    z.B.:  1 = T,D  Tee               6 = X     Hexe
           2 = N    Noah              7 = G,K   Kuh
           3 = M    Mao oder OMO      8 = F,V   Fee
           4 = R    Reh               9 = P,B   Po, Bau
           5 = L    Leu=Löwe          O = S,Z   See, Zoo
    
    Diese Zahlenmethode kann man in erster Linie als eine gute Möglichkeit betrachten, seine rechte Gehirnhälfte zu trainieren und damit die Konzentrations- und Gedächtnisfähigkeit zu steigern. Im Alltag kann man diese Methode einsetzen, wenn es darum geht, leicht zu verwechselnde Zahlen oder Telefonnummern sicher zu speichern.
    Beispiel: Telefonnummer: 0975/82 73
    Frau X steht vor dem S P ie G e L, hält einen F ö N und einen Ka Mm
                         0 9    7   5             8   2           7   3
    
    Eine gute Konzentrationsübung ist es, Texte so schnell wie möglich in eine Ziffernfolge zu verwandeln, um dann später den Text wieder zu entschlüsseln.


Zurueck Externe Links Leitseite Weiter
[Zurück] [Extern] [Leitseite] [Weiter]
Datum der letzten Überarbeitung: 14.11.1997
© Wolfgang Pohl



Diese Seite ist Bestandteil von www.lerntipp.at | Impressum | Datenschutzerklärung | Nachricht